Es ist Samstag, der 15. März 2025.
15.03.2025Schon wieder ein Post? Was ist da los? Keine Angst, denn einmal ist keinmal und zweimal macht noch keinen Sommer. So ähnlich geht das Sprichwort doch, oder? Die Tage sind weiterhin voll und ich mag das ehrlich gesagt auch so. Tagsüber wurschtelt man vor sich hin und abends ist man dann rechtschaffen müde. Das muss dieses erfüllende Arbeitsleben sein, von dem so oft geschwärmt wird. Bei all dem Alltag zwängen sich aber doch noch ein paar Links zwischen rein, drum aufgemerkt, bittesehr.
Der Kanal Krautnah ist mir untergekommen und ich finde die Idee dahinter ziemlich gut: Dr. David Spencer, ein studierter Biologe, also mal wirklich jemand vom Fach, erklärt in 10-15 Minuten langen Videos mit ruhiger Stimme und sachlichen Worten Interessantes zu Themen der Gartenwelt. Von der Wahrheit über Schädlinge über die Wahrheit über effektive Mikroorganismen bis hin zur Wahrheit über alte Sorten ist wohl für jede Gärtner:inneninteressenslage was dabei. Die dezent clickbaitigen Titel kann man getrost ignorieren, denn die spiegeln sich zum Glück nicht in den Videos wider. Weder kommen die mir besserwisserisch noch reisserisch vor, aber so läuft der Hase auf YouTube nun mal. Nur mit hüschem Thumbnail und markigem Titel wird’s was.
Angenehm auch, dass mal wieder jemand darauf hinweist, dass Tein und Koffein chemisch das selbe sind. Erst letztens noch, kam mir dieser Irrglaube mal wieder in einem Gespräch unter und ich frage mich gerade, woher genau eigentlich die Idee kommt, dass die beiden Stoffe ja so unterschiedlich wären und Tee ja ganz anders wach macht und so weiter. Super duper (!) kurze Suche danach ergab, dass es wohl an der Aminosäure L-Theanin liegt bzw. liegen könnte, welche in Tee enthalten ist und beruhigend wirken soll. Das ist außerdem ein rabbit hole in das ich eigentlich gerne tiefer reingeklettert wäre, aber instantan meine Begeisterung dafür verloren habe, weil der Stoff wohl einen ziemlichen Hype in Tablettenform als Aufputsch- und/oder Konzentrationsmittelchen erhalten hat. Die Massen an Berichten von Selbstoptimierern schafft es zuverlässig und im Handumdrehen, mein Interesse an einem Thema absterben zu lassen. Schade irgendwie, aber ich hab ja eigentlich auch noch genug anderes zu tun.
Als musikalisches Schmankerl obendrauf gibt es von David Spencer zusammen mit Dirk Lother einen Song über das Schneckenjahr 2024: Snail Invasion. Mit solcher Gelassenheit wie hier über einen Reggae Beat hinweg von der Schnecksplosion nach dem nassen Frühling gesungen wird, ist wohl recht einzigartig in der Gartenszene. Andererseits lässt sich daraus auch ein wenig seine Denke ablesen, sofern ich David nach den gesehenen Videos richtig einschätze, nämlich die Gelassenheit über Schädlinge und der langfristige Umgang mit ihnen. Erstrebenswert, aber kurzfristig nicht sehr hilfreich, wenn die eigenen Mühen allesamt weggemampft werden. Da fühle ich mich eher angesprochen von den Zeilen
Neighbors shake their heads, we share a weary smile,
Fightin’ snails together, reggae makes it worthwhile.
und erinere mich an meine nahezu allabendlichen Spaziergänge durch den Garten, bewaffnet mit Taschenlampe und physikalischer Macht. Das Schneckenproblem habe ich nur so in den Griff bekommen. Wie es dieses Jahr aussehen wird, ist noch etwas unklar, aber nach der Trockenheit der letzen 3-4 Wochen stehen uns wohl zumindest vorerst noch weitere regenfreie Tage ins Haus. Es wäre nett, wenn es dieses Jahr nicht direkt wieder gar so schneckig wird und ein bisschen mehr Zeit für andere Gartenbeschäftigungen bleibt.
Wo wir gerade schon beim Thema Musik sind, möchte ich eure Aufmerksamkeit zum Ausklang gerne noch auf den Küchenauftritt von Mel Muñiz und Juan Pablo de Mendonca lenken. Eine abwechslungsreiche viertel Stunde argentinischer Musik mit vollklingender Stimme, Gitarre, Slide Gitarre und sogar einem diatonischen Akkordeon, welches mir natürlich ganz besonders gut gefallen hat. Musik für den Alltag, finde ich, und passt daher gut zum Nachmittagskaffee oder der mittaglichen Kochsession.
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