Es ist Mittwoch, der 12. März 2025.
12.03.2025Bin seit Tagen nur am rödeln mit drölfzig Sachen gleichzeitig und hab ehrlich gesagt keine Ahnung wie Eltern das machen. Ich kann ja kurze Pausen einlegen, fast wann immer ich will, aber das ist ja selten so bei Anderen. Respekt geht raus, wer das ohne Schreikrampf über Jahre aushält.
Die Herzdame ist seit ein paar Tagen krank und ich umsorge sie so gut ich kann. Neben Einkaufen, Kochen, Hund bespaßen, Gartenarbeit und so weiter, bleibt aber immer noch ein wenig Zeit für die kleinen Freuden des Alltags. Auch wenn es nur ein paar Minuten sind, um zwischendurch auf Mastodon mitzulesen oder abends hundemüde ein paar Videos zu glotzen – es gibt immer etwas, das einen kurzweilig zerstreut. Und genau davon möchte ich einiges mit euch teilen.
Fangen wir mit etwas politischem an: Es gibt eine Petition zur Netzdienliche[n] Zwischenspeicherung erneuerbarer Energien durch Kleinspeicher vom 13.02.2025. Die Initiative balkonsolar schreibt dazu auf ihrer Webseite noch etwas mehr im klickibunti Stil der postsozialen Medien Gibt’s den Brgriff schon? Kann mir kaum vorstellen, dass das so noch niemand gesagt hat. Falls doch nicht, dibs. , worum genau es geht und was das bewirken könnte. Lest euch mal kurz rein und wenn ihr das auch gut findet, erwägt eine Unterschrift bei der Petition. Die Webseite des Bundestags erfordert dafür nur eine simple Anmeldung und wenn ihr dort sogar schon einen Account habt, dauert die digitale Mitzeichnung nur 20 Sekunden oder so.
Simone Giertz hat vor etwa drei Monaten ein Video auf ihrem YouTube Kanal veröffentlicht, in dem es um “den Stuhl” geht. Ihr wisst schon, dieser eine Stuhl, den jede:r im Schlafzimmer hat. Direkt zwischen Kleiderschrank und Bett, um darauf die Klamotten abzuladen, die man zwar nicht zurück in den Schrank hängen will, weil sie schon getragen wurden, aber die halt auch noch nicht gewaschen werden müssen, weil sie gar nicht so wirklich dreckig sind und ein bisschen auslüften wohl meistens vollkommen ausreicht. Eben ein Stuhl für halbdreckige Klamotten. Nur sind die meistens gar nicht dafür gemacht, sondern halt ganz reguläre Stühle und das sieht dann immer ziemlich unordentlich und/oder unschön aus. Darum gibt’s von ihr nun “a chair built for your half-dirty clothes” und ich find die Idee und Umsetzung ganz wundervoll.
Musikalisch fühlt es sich an, als passierte bei mir in letzter Zeit wenig neues. Ich war letztes Wochenende auf einem Konzert von Retrogott und Hulk Hodn in der Bochumer Trompete, welches mich durchaus zum mitnicken und -wippen animierte. Es gibt so verflixt viele gute Lieder von dem Duo, dass die Auswahl schwer fällt. Als erstes fiel mir Land und Leute ein, also hört doch mal rein.
Die vielen ausgestreckten rechten Arme auf dem Konzert ließen mich kurz stutzen Ich treibe mich nicht besonders viel in der zeitgenössischen Hip Hop und Rap Szene herum, höre eher Platten als auf Konzerte zu gehen. Daher ist es für mich etwas befremdlich, wenn jemand ruft, dass er die Hände sehen will und die Menge ihre Arme im 120° Winkel nach vorne wirft. , aber glücklicherweise muss man sich weder generell in diesen Rapdunstkreisen, noch speziell bei einem Retrogott Konzert über so was Sorgen machen. Letztes Jahr schrieb er unter seinem bürgerlichen Namen (Kurt Tallert) ein Buch über die Verfolgung seines Vaters während der NS-Zeit. Eine Rezension dazu findet sich bei laut.de und liefert mit “Das Böse marschiert nicht, es sickert ein” einen verdammt starken Satz. Erschienen ist das Buch beim DuMont Buchverlag.
Achja, einen musikalischen Netzfund von vor ein paar Tagen habe ich doch noch zu bieten: Paula Carolina mit ihrem Song “Angst frisst Demokratie”. Gibt’s hier auf ihrem Kanal zu sehen und hören. Auch anderer Kram von ihr scheint mir durchaus kurzweilig, z.B. Blankenese oder Otto Normal. Eine unverkennbare Mischung aus NDW und Stadionrock – Daumen hoch, allein schon für die Originalität.
In diesem Sinne: Feed your mind. Mind your Feeds.
Comments
Respond to this post with an account on the Fediverse (like Mastodon).