Plattenlädchen

Wir wühlen uns gemeinsam durch die Kisten und zelebrieren Fundstücke jeder Couleur. Dies ist eine Sammlung von Musik, die ich besonders schön finde. Ich kommentiere Alben in knapper Form, um ein Gefühl dafür zu bekommen was einen dort erwartet, und gebe schließlich einen Tipp zum Reinhören. Von Hand kuratierte Musik, die ich als hörenswert erachte. Ich glaube das braucht die Welt.


Louis Barabbas – Bedlam Solo (acoustic album) (2015)

Solides Gitarrenspiel und eine Stimme zwischen ausdrucksstarkem Reibeisen und sanftem Teufel – mehr braucht es oft nicht, um mich mitzureißen. Louis Barabbas bringt beides mit und zwar nicht zu knapp. Ein Künstler durch und durch, der mit seiner sechsköpfigen Band lange Jahre auf Tour war und deren Lieder auf diesem reinen Akustikalbum als Soloversionen neu interpretiert. Heutzutage findet er seine Berufung als Feuerwehrmann auf der Isle of Skye, was uns allen leider die Möglichkeit nimmt, seine Stimme erneut live zu hören. Meine Erinnerung an seine Auftritte mit hohen Kicks und schweißnassen Hemden verblasst ganz langsam und ich wünsche mir sehr, ihn eines Tages noch ein weiteres mal live und in Farbe erleben zu dürfen.

Empfehlung: All That's In Between, The Debtor's Wife


Men I Trust – Forever Live Sessions (2020)

Wie flüssiger Honig der an einem schwülen Sommertag auf ein leicht angebranntes Toast tropft. Es holt einen ab und bringt einen wieder Heim. Wunderbar melassig schweres Album, dabei aber durchweg leicht zu verdauen.

Empfehlung: Show Me How (garage session)


Masayoshi Takanaka – All Of Me (1979)

Eine Platte die selbst mir Lust auf einen Cocktail mit Sahne macht, obwohl ich die beim besten Willen normalerweise nicht besonders mag. Selbstverständlich während man in Badewäsche auf einer schlichten Liege an einem pazifischen Sandstrand fläzt und die Sonne einem ganz allmählich die Rübe gar brät.

Empfehlung: Brazilian Skies